Faire Gemeinde & Solidarische Landwirtschaft
Samariter-Auferstehung ist eine "Faire Gemeinde"
Was bedeutet das?
2016 war das Themenjahr „Reformation und die Eine Welt“. Unsere Landeskirche nahm das zum Anlass, Gemeinden auszuzeichnen, die sich in vorbildhafter Weise für fairen Handel, nachhaltiges Wirtschaften, globale Solidarität und soziales Handeln einsetzen – eben in besonderer Weise „faire“ Gemeinden. Dafür hat eine Arbeitsgruppe des Kirchlichen Entwicklungsdienstes der EKBO im Berliner Missionswerk ein landeskirchliches Siegel konzipiert, das genau so heißt: „Faire Gemeinde“. Und so wurden wir ALS ERSTE Gemeinde der EKBO ausgezeichnet!
Die Idee
Vom Wissen zum Handeln – das ist die Grundidee des Siegels „Faire Gemeinde“. Denn wir wissen ja, wo die globalen Herausforderungen und auch viele Ungerechtigkeiten liegen. Wir wissen, dass der Reichtum in der Welt sehr ungleich verteilt ist. Wir wissen um unsere Schuld am Klimawandel. Wir sehen auch, dass unsere Gesellschaften sich langsam entsolidarisieren.
Unser Reichtum ist teuer erkauft. Wir haben keine zwei Erden. Wir erleben, dass viele Menschen ihre Heimatländer verlassen (müssen), weil sie dort keine Lebensperspektive haben, während wir gut von Ressourcen leben, die dort ihren Ursprung haben.
Der nächste Schritt – vom Verstehen zum Tun – ist schwieriger. Oft ist es nicht nur mangelnder Wille, sondern auch das Gefühl der Ohnmacht gegenüber globalen Problemen, mit denen schon die internationale Staatengemeinschaft überfordert scheint.
Aber wir sind Christen. Gottes Wort fordert uns auf, die Schöpfung zu bewahren und für das Wohl der Armen und Benachteiligten einzutreten. Das heißt, wir sollen in Verantwortung vor Gott und unseren Mitmenschen mit aller Kraft das globale Wirtschaften in ressourcenschonende, nachhaltige und gerechte Bahnen lenken.
Daraus folgt für uns – ganz praktisch und im Kleinen – unseren Konsum und Energieverbrauch zu überdenken, Grenzen zu akzeptieren, Genuss und Lebensfreude neu zu definieren.
Was ist zu tun?
Um als „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet zu werden, braucht es zunächst einen GKR-Beschluss. Er umfasst eine Auswahl von Maßnahmen aus den folgenden vier Kategorien:
Unsere Gemeinde ist fair, weil wir…
… bewusst konsumieren.
Dies umfasst die Beschaffung von regionalen und fairen Produkten (wie z. B. Kaffee, Tee und Schokolade aus fairem Handel, kein Fleisch aus industrieller Tierproduktion, Wasser aus dem Hahn, Gemüse und Obst aus der Region und ohne Gentechnik) sowie die Verwendung umweltfreundlicher Produkte (wie z. B. Papier mit dem Blauen Engel, ökologische Reinigungsmittel) sowie die Beachtung der Mülltrennung.
… nachhaltig wirtschaften.
Hierbei sind Klimaschutzmaßnahmen wie die Umstellung auf Ökostrom, die eigene Erzeugung erneuerbarer Energien oder die Einrichtung eines Energiemanagements gemeint.
Der verantwortungsbewusste, ethische Um-gang mit dem Kirchenvermögen - sowohl Geldanlagen als auch Pachtland - fällt ebenfalls in diese Kategorie.
… global denken.
Dies meint die globale Vernetzung z.B. durch eine eigene internationale Beziehung (“Partnerschaft“) oder die finanzielle Förderung von kirchlichen Entwicklungsprojekten (“Patenschaft“): etwa des Berliner Missionswerkes. Vielleicht betreibt Ihre Gemeinde bereits einen Weltladen? Oder Sie haben Interesse an der Verankerung von Globalem Lernen in ihrer Kinder- und Jugendarbeit? Auch solche Projekte fallen unter diese Rubrik.
… sozial handeln.
Unsere Nächsten sind nicht nur in der Ferne. Auch im näheren Umfeld gibt es viele Nöte, mit vielen Gesichtern. Diakonie ist in unserer Kirche deshalb nicht nur die Sache professioneller Einrichtungen. Werden Sie aktiv, richten Sie einen Besuchsdienst für Alte und Kranke ihrer Gemeinde ein, starten sie generationsübergreifende Projekte oder engagieren Sie sich für Flüchtlinge. Möglich sind auch Kooperationen mit Kommunen, Wohlfahrtsverbänden oder freien Initiativen für eine solidarische (Land-)Wirtschaft.
Was wir in Auferstehung schon tun:
- Wir beschaffen unsere Lebensmittel und Verbrauchsmittel für Gemeindeveranstaltungen möglichst regional, ökologisch und sozialverträglich
- Wir beziehen unserem Strom von einem Ökostrom –Unternehmen
- Ein Bauer beliefert eine Gruppe von Menschen einmal wöchentlich in der Gemeinde mit ökologischen Obst und Gemüse aus dem Spreewald (s. dazu . www.kleinerhofimspreewald.com)
- Wir haben eine Patenschaft für eine Gemeinde in Äthiopien übernommen (nähere Infos im Gemeindebüro)
- Wir haben einen kleinen Stand mit fairen Produkten nach dem Gottesdienst
- Wir versuchen unseren Verbrauch an Gütern zu reduzieren, in dem wir einfach weniger verbrauchen und suchen Alternativen zum Auto
- Wir pflanzen und säen mit ökologischem Saatgut für unsere kleinen Beete vor der Kirche
Wir freuen uns über Ihr Interesse!
Solidarische Landwirtschaft
In der Auferstehungskirche und in der Samariterkirche gibt es jeweils eine Gruppe der Solidarischen Landwirtschaft. Die Solidarische Landwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Aktivitäten zur Fairen Gemeinde.
Wie funktioniert das?
Jede der beiden Gruppen hat einen Vertrag mit einem Bauern. Beide Gruppe sind mit demselben Bauern verbunden: "Kleiner Hof im Spreewald", Hans-Peter Strahl, Werben, Schmogrower Str. 13
https://www.kleinerhofimspreewald.com
Der Hof besteht seit 1991 und betreibt von Anfang an ökologische Landwirtschaft. Seit 1995 ist der Hof lückenlos BIO zertifiziert. Seit 2014 werden inzwischen 8 Gruppen mit saisonalen Ernteanteilen im Rahmen der Solidarischen Landwirtschaft beliefert.
Einmal in der Woche erfolgt eine Lieferung mit dem Gemüse, das gerade verfügbar ist. Die Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft holen ihren Ernteanteil in der Kirche ab.
Samariterkirche: dienstags
Auferstehungskirche: donnerstags
Dafür zahlen sie einen über das Jahr konstanten Betrag (derzeit 95 €/Monat) und unterstützen schon dadurch die Planbarkeit des Hofbetriebs.
Außerdem wird erwartet, das je Ernteanteil vier Tage Arbeitseinsatz auf dem Hof geleistet wird. Das klingt anstrengend, ist aber auch ein interessanter Tag mit Gleichgesinnten aus den verschiedenen Gruppen mit vielfältigen Eindrücken und Erkenntnissen über die Erzeugung unserer täglichen Ernährung. Und für Kinder ist der Hof ein einzigartiges Erlebnis.
Einmal im Jahr treffen sich die Gruppen, der Bauer berichtet vom Betrieb und den Finanzen, vom Wetter und den Pflanzen, die Mitglieder diskutieren über die Abholung und die Einsätze und alle zusammen planen das nächste Jahr, inbesondere der Anbauplan für die nächste Saison ist dabei von allgemeinem Interesse.
Kontakt Solidarische Landwirtschaft
Solawi Samariterkirche (Samariterstr.)
Philine Metzler: solawi.samariter@gmx.de
CSA Gruppe Auferstehungskirche (Friedenstr.)
Eckhard Richter: Eckhard.Richter@mac.com